Die Geschichte der Biermanufaktur  

Die Biermanufaktur Baladin wurde 1996 von dem Braumeister Teo Musso als Brewpub in Piozzo gegründet, einem kleinen Dorf in den Langhe in der Provinz Cuneo. Die erste Anlage baut Teo selbst in Belgien zusammen mit seinem Freund Jean-Louis Dits von der Brasserie à Vapeur (Pipaix – Belgien) unter Verwendung von ehemals für die Milchverarbeitung benutzten Kesseln.

Zu Beginn produzierte er nur wenige Biere, die ausschließlich gezapft wurden. Bereits im darauffolgenden Jahr, bei der Eröffnung der Biermanufaktur, dachte Teo über Flaschendesign und neue Rezepte nach. Heute sind es über 30. Von Anfang an war sein Ziel, ein einzigartiges Bier zu brauen – sowohl im Geschmack als auch im Auftritt – um sich in der Welt der Restaurants und der Gastronomie in Italien und im Ausland zu behaupten.

DIE ERSTEN SCHRITTE

Wenige Jahre nach dem Start reicht der Gärkeller aufgrund der ersten Verlaufserfolge nicht mehr aus. Da er nicht die ganze Anlage verlegen kann, um ein Identitätsproblem mit dem neuen Brewpub zu vermeiden, beschliesst Teo, einen ehemaligen Hühnerstall seiner Eltern zu renovieren und eine 300 m lange Bierleitung zu bauen, um die Bierwürze vom Sudhaus zum Keller zu transportieren.

Später zieht die gesamte Anlage in den ehemaligen Hühnerstall um und die Produktionsleistung steigt von anfangs fünf auf nunmehr zehn Hektoliter. In Wirklichkeit machte der grosse Erfolg Baladins schon bald eine deutlich grössere Anlage mit einer Kapazität von 25 Hektolitern notwendig.

Die Gelegenheit ergibt sich in einer ehemaligen Alufenster- und Türenfabrik mit ca. 2.600 Quadratmetern am Fusse des Hügels von Piozzo, in der Nachbargemeinde Farigliano. Der Gedanke dahinter war, nicht etwas Neues zu bauen, sondern etwas Altes wieder zum Leben zu erwecken, um keine weiteren Grünflächen zu verschwenden. Derzeit befinden sich dort die Lager der Vertriebsgesellschaft.

DIE LANDWIRTSCHAFTLICHE BIERMANUFAKTUR

Seit Januar 2012 ist Baladin eine landwirtschaftliche Biermanufaktur mit dem Ziel, die Verantwortung für den gesamten Produktionszyklus der eigenen Biere zu übernehmen, ausgehend von der Erde und den aus ihr gewonnenen Rohstoffen. Über die Produktion und den Verkauf der Baladin-Biere sollen ein nachhaltiger Zyklus erreicht und so nicht nur Reichtum, sondern auch ethische Werte generiert werden.

Die Gerstenfelder in Melfi (Basilicata) und Urbino (Marche) erstrecken sich mittlerweile über 400 Hektar und decken die erforderlichen Mengen für das Grundmalz. Das Rohgetreide wird im Piemont auf den Äckern von Piozzo angebaut. Der Hopfen wächst in einer 2008 in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftsschule in Cussanio initiierten Versuchsanlage und auf einem grösseren Feld unweit der 2016 eingeweihten Biermanufaktur. Das in der neuen Anlage verwendete Wasser stammt großteils aus Quellen auf dem Gelände der Biermanufaktur. Und schließlich wird die Hefe, essentielle Seele eines jeden Biers, exklusiv für Baladin ausgewählt und intern gezüchtet.

Hauptmarkt für Baladin ist Italien, wobei ein ständiges Wachstum auf den ausländischen Märkten zu verzeichnen ist. Aufgrund der Notwendigkeit, die Produktionskapazität zu steigern, musste ein neuer Standort gesucht werden.

Auf einem seit langem aufgegebenen, fast 8 ha großen Gelände, mit weiten Grünflächen, einer verfallenen, historisch interessanten Meierei, aber nie zuvor benutzten Hallen entstand das ideale Haus für die neue Biermanufaktur und das Projekt der Bewirtung und des kulturellen Teilens, von dem Teo seit langem träumte.

2016 dann die Eröffnung der Biermanufaktur mit der Inbetriebnahme einer Anlage modernster Technik, die ausschließlich von italienischen Firmen gebaut wurde, weil Teo den Besuchern die Bedeutung des Handwerks vor Augen führen wollte, und zwar auch von Betrieben anderer Branchen, wie dem Anlagenbau. Die gesamte Produktionslinie kann von einem Steg aus besichtigt werden, der wie ein Lehrpfad durch die Anlage führt und von der Kunst des handwerklichen Biers erzählt und die Philosophie erklärt, der Baladin seine eigene Entwicklung verschrieben hat. Wenn ihr uns besuchen wollt, findet ihr alle Informationen hier.

Im darauffolgenden Jahr (2017) wurde das Projekt mit der Eröffnung des Baladin Open Garden vollendet: eines Orts der Gemeinschaft im Grünen, wo man die Verbindung zwischen Natur, Landwirtschaft, lebendigem Bier und vielem anderen entdecken kann. All das entwickelt sich um die wieder zum Leben erweckte Meierei “Coda”: Ein suggestives Bauernhaus vom Ende des 17. Jahrhunderts. In der Sommersaison ist es jeden Tag geöffnet, während des Jahrs finden sonntags Führungen durch die Biermanufaktur statt.